Skip to main content

Jahreshauptversammlung 2022

Rathaussturm und Faschingszug geplant


Neue Vorstandschaft
"Wenn zwei Jahre kein Faschingszug ist, geht in Teisendorf einfach was ab", brachte Dritter Bürgermeister Georg Quentin die Gefühlslage auf den Punkt. Nach der Corona-Zwangspause und zwei abgesagten Jahresversammlungen tagte die Faschingsgesellschaft Singsang Teisendorf heuer in der Alten Post, statt am 11. November, etwas früher. So wollte man sicher gehen, sich treffen zu dürfen. "Wir schauen verhalten hoffnungsvoll in die Zukunft und konzentrieren uns auf den Faschingszug", kündigte Singsang-Präsidentin Rita Kapferer an.

"Damit wir schon mal wieder in Faschingsstimmung kommen, können wir am 11.11. das Rathaus stürmen" − dieser Vorschlag von Kapferer fand großen Beifall.

 Etwas unterscheidet die kommende Faschingssaison von den Früheren vor Corona, sollte der Zug wieder möglich sein: Es gibt keine Garde und keine Kindergarde. Denn die Trainings hätten laut Faschingsgesellschaft wenig Sinn, wenn unklar ist, ob Auftritte möglich sind. Daher gibt es auch keinen Krönungsball oder Gardeball.

"Die Garde und die Kindergarde sind mir sehr wichtig, und sobald wir sehen, dass es wieder Sinn macht, legen wir los", stellte Kapferer klar.

Die faschingsbegeisterte Krankenschwester hatte selber viele Jahre die Garde trainiert und zeichnete bis zuletzt für die Kindergarde verantwortlich. Falls es die Rahmenbedingungen zulassen, möchte der Verein auch einen Kinderfasching veranstalten.

Bei den Neuwahlen gab es kleine Änderungen. Erste Vorsitzende bleibt Rita Kapferer. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Mathias Schmid als Nachfolger für Hannes Hartl gewählt. Der Ex-Faschingsprinz, der bereits in Rita Kapferers erster Präsidentensaison ab 2013 neben Peter Heindel Stellvertreter war, setzte sich mit elf zu zehn Stimmen gegen Gerhard Fuchs durch.

Neu im Elferrat ist Simon Huber, der von Karl Kapferer das Amt des Musikmeisters übernehmen wird. Aus dem Elferrat und als Schriftführerin verabschiedet wurde Nadja Swoboda, die seit ihren Gardejahren dem Verein verbunden ist. Für die Arbeit der Schriftführerin erklärte sich Rita Kapferer zusätzlich bereit und wurde per Akklamation gewählt.

Einen Nachruf widmete die Präsidentin dem 2022 "viel zu früh" mit 59 Jahren verstorbenen Ehrenpräsidenten Franz Wallner. "Unser Wallner Franz war von Kind an ein begeisterter Karnevalist." Ein Jahr nach dem Vereinsbeitritt 1995 wurde er bereits Elferrat. Im Jahr 2000 war er "Prinz Franz I.." 2005 rückte er als Vizepräsident in die Vorstandschaft auf und von 2008 bis 2013 leitete er die Geschicke des Vereins. 2019 konnte er noch die Wahl zum Ehrenpräsidenten mit seinen Karnevals-Freunden feiern.

Der Rückblick von Rita Kapferer und Schriftführerin Nadja Swoboda auf drei Jahre zeigte, wie unterschiedlich die Zeiten waren. Nach einem vollen Terminkalender und vielen Events 2019/2020 – mit den Highlights Familienfasching, Kinderfasching und Faschingszug, verschönert von der von Manuel und Marina Coordes trainierten Garde und der Kindergarde – wurde es ruhig. Beim Kehraus 2022 tauschten die Gardejungs und Mädels Kostüme und ihre Parts. Nach dem gemeinsamen Fischessen am Aschermittwoch ahnte niemand, was kommen würde!

Lob zollte Kapferer den vielen Fußgruppen und Musikkapellen beim Zug. Sorge bereiten ihr weiterhin die Hüttenwägen. "Infoveranstaltungen, Briefe, Gesetze, Verhaltensregeln, hinfahren und mit den Teilnehmern reden... alles für die Katz! Da gab es auch von den Besuchern einiges an Kritik." Ihr Dank gilt der Gemeinde, vor allem dem Bürgermeister Thomas Gasser, dass der Vorraum der Turnhalle für die Anmeldung und das Rathaus für Sicherheitskräfte, Kassiere und die Moderation genutzt werden dürfen.

Die Fahrt mit dem Kappiwagen durchs Gemeindegebiet an den Faschingssonntagen 2021 und 2022 – als Entschädigung für den ausgefallenen Faschingszug – kam laut Kapferer bei der Bevölkerung sehr gut an. 2022 hätten sich sogar einige "mutige Faschingsfreunde" auf dem Marktplatz spontan zusammengefunden.

Beim Leonhardiritt am 6. Juni in Holzhausen, laut Kapferer "die erste Veranstaltung in diesem Jahr, die etwas Normalität vermittelte", half der Verein beim Kassieren mit und beim Hufeisenwerfen in Neukirchen im August war er auch dabei.

Kassier Christian Willberger stellte die solide finanzielle Lage dar und wurde nach dem Lob von Kassenprüfer Bernhard Ramstötter, der mit seinem Kollegen Matthias Mühlbacher im Amt bestätigt wurde, einstimmig entlastet.

Blumensträuße und gute Tropfen Wein durften bei der Ehrung nicht fehlen. Präsidentin Rita Kapferer würdigte die ehemalige Garde-Näherin Monika Prutzer mit einem Blumenstrauß. Die ersten und laut Kapferer "schönsten" Garde-Kostüme von 1997 seien heute noch beim Faschingszug in Gebrauch und schauten aus wie neu. Beim Krönungsball in Salzburg war 1997 der allererste Auftritt der neugegründeten Teisendorfer Garde. Georg Krammer war es laut Chronik gelungen, "für diese Aufgabe lauter fesche junge Damen zu begeistern". Rita Kapferer habe sie trainiert und Monika Prutzer hat die Gardekleider genäht.

Auch das zweite und dritte Kostüm der Garde, ebenfalls von Monika Prutzer geschneidert, seien wunderschön gewesen, so Kapferer. "An dich kommt niemand heran", lobte sie die Geehrte.

Mit einer Flasche Wein bedankte sich die Singsang-Präsidentin bei den Jubilaren Hans Niederstrasser, der die Neubelebung der beliebten Faschingszeitung anregte, und Christoph Klaiber, der den Kassier am Faschingssonntag tatkräftig unterstützt.

Er überreichte dem Verein einen Scheck über 750 Euro von der Raiffeisenbank Teisendorf als Unterstützung und Motivation. So ist man für die kommende Saison bestens gerüstet, komme was wolle.Angelika Fuchs wurde ebenfalls ein Blumenstrauß überreicht für ihre unermüdliche Arbeit „im Hintergrund“. 

Rita Kapferer, die sich selber für ihre 25 Jahre beim Verein kein Geschenk gemacht hatte, wurde vom Elferrat mit einem persönlichen Präsent überrascht.